Die Tradition des Teetrinkens begann in England Mitte des 17. Jahrhunderts. England begann Tee zunächst aus China zu importieren. Tee war damals nur für die Oberschicht erschwinglich und galt als Statussymbol. Später war es dann die Ostindien Kompanie (East India Company), die das Tee-Monopol innehatte.
Queen Anne macht den Tee populär, indem sie ihn bereits zum Frühstück – anstatt des damals üblichen Warmbiers – trank.
Um 1750 wurden die ersten Teegärten eröffnet, in denen Tee auch im Freien getrunken wurde. Zu dieser Zeit hatten Frauen keinen Zutritt zu den Kaffeehäusern, die Teegärten allerdings standen ihnen offen. Hier spielten häufig kleine Orchester zum Tanz auf. Das war der Beginn des 5-Uhr Tees – damals auch Tanztee genannt.

Die viktorianische Ära hatte noch strenge Vorschriften, wo und wie solche Tanzveranstaltungen abzuhalten waren.
Im Jahr 1880 wurde festgestellt, dass „ein Afternoon Dance“ selten in London gegeben wird, aber eine beliebte Form der Unterhaltung in den Vororten, in Garnisonsstädten, Wasserstraßen usw. ist. Die üblichen Erfrischungen im Jahr 1880 waren Tee und Kaffee, Eis, Champagner- und Rotweinbecher, Obst, Sandwiches, Kuchen und Kekse. Selbst nach Einführung des Phonographen erwartete man eher ein Live-Orchester – bezeichnet als Palm Court Orchester – oder eine kleine Band, die leichte klassische Musik spielt. Zu den beliebtesten Tänzen gehörten Walzer, Tango und Foxtrott und ab Ende der 1920er Jahre der Charleston.

Ab den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts breitete sich diese ursprünglich britische Tradition auch auf Amerika und Europa aus – es wurden damals 5-Uhr Tees in Discotheken – meistens Sonntag – neben den üblichen Abendveranstaltungen angeboten. Hauptsächlich Swing, Rock ’n Roll und auch Schlager waren jetzt die bevorzugte Tanzmusik!

In den letzten Jahren erlebt der 5-Uhr Tee wieder ein Revival! Kaum eine Tanzschule, die nicht einen 5-Uhr Tee anbietet. Viele Gast- und Kaffehäuser veranstalten regelmäßig solche Tanznachmittage und -abende und kaum eine Aprés Ski-Hütte, aus der nicht ab 17 Uhr Oldies but Goldies erklingen.

Und erstaunlicherweise ist der 5-Uhr Tee neuerdings nicht nur bei den Ü50 beliebt, sondern auch bei vielen – besonders ambitionierten – jungen Tänzern.

(Quelle, auszugsweise: Wikipedia)